Blind-tauber Mensch geworden, wir

Folgendes Gedicht ist mir heute in die Hände gefallen:

Die Dinge singen hör`ich so gern


Ich fürchte mich so vor dem Menschen Wort
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus
Und hier ist Beginn und das Ende ist dort

Mich bangt auch ihr Sinn ihr Spiel mit dem Spott
Sie wissen alles was wird und war
Kein Berg ist ihnen mehr wunderbar
Ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern!
Die Dinge singen hör ich so gern
Ihr rührt sie an: Sie sind starr und stumm
Ihr bringt mir all die Dinge um!
Rainer Maria Rilke

5 Kommentare:

  1. ja, damit kämpfen wir wohl alle, wir menschen, die sich dem sprachlichen ausdruck verschrieben haben.
    mit dieser angst vor der verstümmelung von sprache und fantasie.
    lg von der lylo

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  2. Hallo lylo,
    das ist wohl die Realität, der wir oft versuchen zu entfliehen;-)

    lg
    Fabian

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  3. Das klingt gesungen im übrigen auch sehr gut. Hab ich von Xavier Naidoo mal gehört.

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  4. Hm, ich kenne die Version, aber mir persönlich klingt das zu naidooistisch;-)
    Aber ist ja geschmackssache..

    lg
    fabian

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  5. Kann ich durchaus nachvollziehen.. ;)
    Aber die Melodie dieses Liedes verursacht trotzdem immer wieder eine Gänsehaut bei mir.

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