Textwelt

Beim Schreiben bin ich klein, doch groß. Fühle mich ein wenig so wie in einem Proberaum mit dem Klavier, der schwarz-weißen Welt vor mir, in die ich tastend eintauche. Dann lausche ich dem Saxophonisten, den ich sonst nicht besonders ausstehen kann, da er die Kunst benutzt um sexuell zu sein. Dem Trommler, dessen Leben da draußen so eintönig ist, wenn er in der Verwaltung am Schreibtisch sitzt. Und dem Gitarrenspieler, der immer von seinen Sechziger Jahren schwärmt, in denen seine Frau so begehrt war. Am liebsten doch mag ich den Bassisten, denn er ist lässig und ich glaube ohne Kopf. Es scheint mir gar, nur aus Gefühl.
Die Musik ist die einzige Sprache, durch die ich jeden auf meine Art verstehen kann. Es ist gleichsam wie im Schreiben. Nicht im Reden. Diesem mir missfallenden Monster, das keine Flucht in die Freiheit zulässt.
Es ist nur die Wortmusik in mir die bleibt und bei der ich verharren möchte, da es nur bei ihr warm ist und der Duft des Hungers nie vergeht.
Ja beim Schreiben bin ich klein, doch groß.

© by Fabian

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