"Ob du nun Lehrer, Gelehrter oder Musikant wirst, habe Ehrfurcht vor dem `Sinn´, aber halte ihn nicht für lehrbar. Mit dem Lehrenwollen des `Sinnes´ haben die Geschichtsphilosophen die halbe Weltgeschichte verdorben."
(Hesse)
Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte: "Nicht alles was man tut muss einen Sinn haben und nicht alles was sinnvoll ist muss man tun."
wann sind die sinnlosen taten richtig und wann die unterlassung der sinnvollen sachen?
AntwortenLöschenHallo Anonym,
AntwortenLöschenWer bestimmt den Sinn? Wird er von einem selbst bestimmt oder vom Umfeld? Oder wird man selbst vom Umfeld bestimmt?
Wer bestimmt, dass das was sinnvoll ist, gleichzeitig richtig ist? Was ist überhaupt richtig?
Was für uns richtig erscheint, ist nicht zwangsläufig universell richtig, denn wir wissen es nicht, wir können es nur erahnen, da das zukünftige Geschehen unsichtbar ist und immer bleibt.
Somit muss das was man tut keinen "Sinn" haben und ebenso muss das "Sinnvolle" nicht getan werden, denn Sinn kann muss nicht von vornherein existieren, sondern er kann entweder wachsen oder blitzartig in Erscheinung treten.
Daher können sich sinnlose Taten auch als sinnvolle herausstellen...
P.S. Schöne Diskussion:)
Fabian
hallo
AntwortenLöschenJa jetzt wird es ja wirklich spannend. Also ich denke, dass der Sinn sowohl von einem selbst,als auch von der Umwelt bestimmt, welche Anteile überwiegen, ist dann von Mensch zu Mensch unterschiedlich, auch ob man von der Umwelt bestimmt wird oder nicht. Verschweigen lässt es sich wohl nicht, dass jeder von uns zu einem Teil von der Umwelt bestimmt wird, aber wie schon weiter oben erwähnt, zählt hierbei der Anteil der Bestimmung.
Fragen könnte man nun, welcher Anteil an Bestimmung ist die richtige, und noch viel interessanter: lässt sich sowas überhaupt sagen???
Das Sinnlose Taten sich im nachhinein als sinnvoll herausstellen, da gebe ich dir vollkommen recht :-)
lg und noch nen schönen Abend
Tja, das alte Leid von Richtig oder falsch...Zwei entgegengesetzte Pole, plus und minus..was ist dazwischen??
AntwortenLöschenIm physikalischen Sinne ziehen sich ja plus und minus an, neutralisieren sich sozusagen..erhalten somit gegenseitig eine Existenzberechtigung oder um beim Thema zu bleiben, einen Sinn für ihre Existenz, denn ohne das eine kann es das andere garnicht geben..ohne plus gäbe es kein minus und umgekehrt..
Doch was ist dazwischen?? Ein Kompromiss? Der sogenannte Mittelweg? Ist dieser Mittelweg befriedigend??
Oder gibt es noch etwas was außerhalb von diesen Begriffen steht?? Ich sage Ja, und zwar das sinnlose, etwas das sich nicht durch richtig oder falsch oder durch einen Mittelweg definieren lässt.
Ich liebe die Sinnlosigkeit:-)
Fabian
Man kann nichts Sinnloses tun. Indem du etwas tust, tust du es aus einem bestimmten Impuls heraus. Indem du etwas "Sinnloses" tust, gibst du deiner Aktivität somit einen Sinn, nämlich den, etwas angeblich Sinnloses um seiner selbst willen zu tun.
AntwortenLöschenTut mir leid euch enttäuschen zu müssen... ;-)
mfg, Anonym2
Hallo Anonym2, wer auch immer ihr seid.......
AntwortenLöschenDa kann ich nicht ganz folgen, denn das würde ja heißen, dass sinnlos und sinnvoll gleichzusetzen sind bzw. miteinander verschmelzen..Was soll das sein?
Außerdem tut man sinnloses nicht um seiner selbst willen, da es dieses "um seiner selbst willen" in diesem Moment garnicht gibt, wenn du etwas sinnloses tust! Denn sinnlos ist kopflos, und kopflos bedeutet, dass man sich keine Gedanken darüber gemacht hat, welches Ergebnis die Tat haben soll und sie genau aus diesem Grund auch keinen Impuls benötigt!
Also dieser Einwurf ergibt für mich keinen Sinn, daher bin ich auch nicht enttäuscht;-)
Hallo im Runde...
AntwortenLöschenSinnvolle und Sinnlose - Ordnung und Chaos: ein altes Paradigma...es ist richtig dass beides bedingt miteinander zu tun hat, aber die wirkliche Welt (damit auch unsere Handlungen/unser Denken) ist nicht so polarisiert, ist nicht zweidimensional (dass man über „Dazwischen“ reden kann) oder dreidimensional...(die Welt kann auch gebrochene Dimensionen haben). Aber, der Naturforscher sieht die Welt (auch Handlungen/Denken) immer in ihrer Gesamtheit und in ihrer Möglichkeit, sie zu begreifen.
Also, das Sinnlose ist nicht außerhalb - nur es lässt sich nicht in einer einfachen Determiniertheit zutreffend beschreiben, sondern in der Vielfalt der möglichen Entwicklungen. Es ist ja nicht so, dass wir eine fraktale Geometrie der Natur nur als ein formales Prinzip verstehen. Sondern es ist so, dass sich aus dieser (übergeordneten) Sicht ein neuer Blick auf die Gesamtheit von Wirklichkeiten ergeben kann. Das sagt noch nicht viel über uns selbst aus - persönliches „Sinnvolle/Sinnlose“ ist nur von sehr persönlicher Relevanz.
Die Welt/eine Handlung/ das Denken zeichnet sich durch eine wachsende Komplexität aus...und eine rationale Bestimmung der Wirklichkeit in dieser komplexen Welt entsteht und kann geklärt nur aus dem Blick aufs Ganze.
Toll, so eine Erklärung habe ich mir gewünscht, ich glaube damit kann man diese Diskussion erst einmal einfrieren..:-)
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