Leben

das schwierigste
das schwierigste ist es zu empfinden
zu empfinden
doch sich selbst nie zu spüren
sich selbst zu spüren
sich selbst

© by Fabian

und diese Mauer wird erklommen
Jahr für Jahr
und stets bricht der letzte Stein heraus
und es kommt zum Fall
und ich spüre mich plötzlich selbst
doch wen sollte es interessieren
und warum schreibe ich hier
warum nicht auf private Blätter
die in meiner Schublade vergilben
es interessiert doch nicht wirklich
nicht im Ernst
es ist doch oberflächlich
was der Leser meint zu verstehen
ist nicht der Kern
des Lesens das Leben
ist nicht der Kern
des Lebens das Lesen?

Doch wen interessierts
wenn Kinski schreit?

© by Fabian

3 Kommentare:

  1. Mich...uns...täglich...stündlich!
    Ich ... pars pro toto!

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  2. und diese Mauer wird erklommen
    Jahr für Jahr
    [...]


    sehr berührende Zeilen,
    die bewegen
    und viel - sehr viel „vermuten“
    und versprechen...

    es ist doch oberflächlich
    was der Leser meint zu verstehen
    [...]


    diese Zeilen irritieren mich
    und noch mehr vielleicht
    sie machen mich wütend
    ...der Leser lässt einen Text
    an sich wirken
    (und versucht sich mit paar Zeilen zu befreunden/identifizieren)
    und jedes von uns geschriebene Wort bewegt ihn nicht...und muss auch nicht
    (auch wenn wir uns das „gern wünschen“)
    ...
    und der Kern - wo ist der Kern, lieber Fabian?
    : in deinem Kopf/deinem Leben
    in meinem Kopf/meinem Leben
    in unseren Köpfen/in unseren Leben
    in deinem Text oder meinem Text...in in in in...in der Luft -
    ...
    sollen wir alle auf gleiche Art und Weise lesen/verstehen/leben...?
    - was für dich/für mich als tiefsinnig oder oberflächlich vorkommt...muss das bei anderen auch?

    Wo sind dann die Unterschiede und Vielfältigkeit...?
    ...und als Beruhigungspille paar Zeilen aus „Eine Steinmauer in Providence“
    :

    [...]
    wie kostbar diese Art Leben ist in der sich sagen lässt:

    Ein schwarzer Junge läuft und der bin ich. Ein Hund läuft mit ihm und das bin ich.
    Ich sehe ihn und bin gesehen und bin das Sehen. Worin die Methode kommt:

    Jeden Unterschied zärtlich lieben und wissen dass es keinen Unterschied gibt.


    Robert Kelly

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  3. Liebe Gabriele, lieber Miro,

    vielen Dank für diese Reaktion!!
    Meine Provokation war mehr oder minder eine halbehrlich gemeinte. Heute am Tag danach sehe ich es auch wieder etwas anders, kein Moment ohne Zweifeln am Tun. Doch was mich stets beschäftigt ist wirklich die Frage: Warum schreiben wir auf dieser Plattform? Ist es wirklich nur das mediale Zeitalter? Ist es ein modernes viel häufiger werdendes Bedürfnis sich in der Welt zu äußern, da wir als Individuum immer weniger die Möglichkeit haben wahrgenommen zu werden?
    Das beschäftigt mich wirklich häufig, da ich den Gedanken habe, dass wir/ich hierdurch nicht individueller werden sondern eher massiger.. Manchmal glaube ich, dass es vielleicht einzigartiger wäre, seine Schriften irgendwo zu verstecken und niemand sie lesen kann..

    Es ist sehr zugespitzt, ich weiß.. ich bin mir einfach nicht sicher was hinter dem allem steckt was wir hier tun.. natürlich mag ich es wenn ich andere lesen darf und ich gelesen werde, aber ist das gut?

    Ach keine Ahnung, vielleicht übertreibe ich auch etwas

    schöne grüße
    Fabian

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