Die Ankläger von Den Haag
Jetzt haben sie wieder einen von denen, der nicht schlechter ist als sie selbst.
Die Medien wittern Möglichkeiten und kochen Halbwahrheiten auf.
Plötzlich fühlen sich alle wieder gut und so unglaublich gerecht.
Und der Vater sagt am Mittagstisch: `Na Gott sei Dank!´

(Die Straßen sind dreckig geworden durch das dunkel geronnene Blut.
Lasst uns also vor die Tür gehen und gemeinsam kehren.)

© by Fabian

8 Kommentare:

  1. Sie tun das, was sie immer getan haben: sie verschweigen die Wahrheit.

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  2. Du machst den Mund auf...wo ich lieber schweige...
    Danke!

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  3. Da wollte ich gerade unseren Disput fortsetzen und lese dieses.
    Imho: die Wahrheit über den Kosovo-Einsatz aufzudecken, und deutlich zu sagen wie Serbien dabei hereingelegt wurde, ist eine Sache. Dass im Zuge einer Aufklärung einige der damaligen deutschen (und ...) Regierung in Den Haag angeklagt werden sollten, ist offensichtlich.
    Aber das ist ein Teil einer langen Geschichte.
    Ich kenne so einige Soldaten, die auf dem Balkan waren. Und ich weiß, wo gelogen wurde. Aber ich weiß auch, wo sich die Männer Tücher mit Minzöl vor den Mund binden mussten. Und die langen Gruben wurden auf dem Balkan von mehr als einer Gruppe gefüllt.
    Die einseitigen Darstellungen im Westen zu verurteilen und durch eine differenzierte Sichtweise zu ersetzen, begrüße ich sehr. Aber die Polung einfach umdrehen?
    "Jetzt haben sie wieder einen von denen, der nicht schlechter ist als sie selbst" - wie bitte?

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  4. Sache des Lesens und Verstehens

    Lieber Bjørn,

    blutbeschmierte Hände - egal welcher Seite - müssen und sollen verurteilt werden, keine Frage...
    Einseitiges Berichten/einseitige Darstellung ist ein Ding aber die Einmischung und Mitmachen ein anderes...

    Was wurde bitte hier umgedreht...die, die Gerechtigkeit angeblich verteidigen, sind genauso mit blutgeschmierten Händen (wenn auch nicht mehr...weil sie diese Tragödie zu jeder Zeit stoppen konnten, aber das war eben nicht ihr Ziel...es ging um wirtschaftliche Interesse und vasale Verhältnisse...)

    Und das sieht ungefähr so aus in Kroatien: Danke Deutschland auch das gleiche in Kosovo, in Bosnien...(ich habe kein Lust zu suchen, aber Youtube ist voll mit Danke Deutschland, Danke Amerika usw.)

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  5. Dem Statement von Miro kann ich mich vollends anschließen und auch deiner Erwiderung, Björn, denn nichts anderes habe ich mit diesen paar Zeilen ausgedrückt.
    Es geht keinesfalls um eine Polverschiebung, es geht mir alleine darum dieses verlogene europäische bzw. westliche bzw. östliche bzw. weltliche Gutmenschentum anzukreiden.
    Es sollte weder eine politische Stellungnahme sein, noch eine Parteinahme irgendeiner Art.
    Und der Satz `Jetzt haben sie wieder einen von denen, der nicht schlechter ist als sie selbst.´ sagt nicht mehr aber auch nicht weniger aus.

    Aber Frau Merkel mit Blut an den Händen?? Nee das kann nicht sein, das kann ich mir nicht vorstellen, die tut sowas nicht...(Originales Bürgerdenken)

    Doch sie tun es...aber sie tun es am professionellsten.

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  6. Was mich beschäftigt, ist der Unterschied zwischen den Vorgängen in Bosnien und Herzegowina und dem späteren Geschehen im Kosovo.
    Die Balkan-Politik der NATO will ich nicht rechtfertigen (wenn man überhaupt von NATO-Politik sprechen will. Der Großteil der Schritte ist nur deutlich wenn man sich den dahinter stehenden Konflikt zwischen den Amerikanern und Deutschen einerseits und den Franzosen und Engländern andererseits vergegenwärtigt).
    Aber der eigentliche 'Sündenfall' der NATO war der Kosovo und nicht Bosnien und Herzegowina. Auch wenn das NATO-Vorgehen in Bosnien und Herzegowina mit Sicherheit zur Eskalation beigetragen hat, ist hier imho klar, daß alle Volksgruppen Blut an den Händen haben, und daß Karadzic einer der Personen ist, die dafür zur Verantwortung gezogen werden müssen. Daher begrüße ich seine Festnahme. So wie der Vater am Mittagstisch sage ich "Gott sei Dank!"
    Und ich warte darauf, daß all die anderen verhaftet und nach Den Haag gebracht werden. Und daß die Mitglieder der Rot/Grünen Regierung in Den Haag angeklagt werden, darauf warte ich auch. Und bei jedem einzelnen sitze ich am Mittagstisch und sage "Gott sei Dank!"
    Aber die hauptsächliche Verantwortung für die Greueltaten in Bosnien und Herzegowina sind in der Region selbst zu suchen. Die Strategie westlicher Regierungen trug zur Eskalation bei, aber sie initiierte nicht das Töten. Erst im Kosovo lässt sich nachweisen, daß die ethnischen Säuberungen nach Beginn der NATO-Intervention anfingen.
    Und das ist der Grund, warum ich nicht verstehe, daß man im Falle Bosnien und Herzegowina die Schuld der lokalen Akteure mit der Schuld der NATO auf eine Stufe stellt.

    Ich muss aber sagen, daß mir der Eintrag und Eure Kommentare beim nochmaligen durchlesen ausgewogener vorkommen, als ich anfangs dachte. Gruß

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  7. Da muss ich Dir aber widersprechen, da ich sehr wohl eine ebenso große Verantwortung der NATO-Staaten im Bosnien-Krieg als auch im Kosovo-Krieg sehe.
    Im Kosovo sind wir uns glaube ich über das offensichtliche Fehlverhalten der Bündnisstaaten einig, so wie ich Dich oben verstanden habe.
    Doch zum Bosnien-Krieg muss ich sagen, dass ich das Verhalten der NATO, insbesondere Frankreichs unter dem ach so bewährten Freund Kohls, Mitterand, aber auch einschließlich aller anderen, absolut unbegreiflich finde.
    Ein Präsident wie Izetbegovic, der auf Knien um Hilfe bittet, von Staat zu Staat reist, um einen kurzes effektives Eingreifen, um den Schutz vor einem schutzlosen Abschlachten zu erwirken, ein Mann wie er wird von der Völkergemeinschaft belächelt, hingehalten und nach Hause geschickt. Nichts passiert. Und das in einem vollkommen evidenten Fall von Okkupation und ethnischen Säuberungen, die massenweise bildlich (und im Gegensatz zum Kosovo-Krieg mit realen Bildern) bewiesen wurden. Da passiert nichts. Nichts. Außer "humanitäre Hilfe", die lächerlich ist und nachweislich völlig uneffektiv und pseudohaft war.
    Warum greift eine Schutztruppe in einen Konflikt (Kosovo) ein, der zunächst völkerrechtlich keine Verstöße vorweist und hält sich aber sieben Jahre zuvor aus einem faschistischen Regierungshandeln heraus in dem Zivilisten in Konzentrationslagern verhungern, massakriert und getötet werden?
    Der Kommunismus war 1992 noch nicht vorbei, aber die ganze Welt hat beim Blick auf Bosnien und Herzegowina so getan, als wäre es so und die Augen verschlossen.
    Meiner Meinung nach kann sich die "westliche" "Föderation" auf keinen Fall in keinem der beiden Konflikte aus der Verantwortung für die vielen Toten ziehen.

    Die Frage ist doch:
    Was sind die wirklichen Gründe, die im Sinne des Westens ein Eingreifen in fremde Angelegenheiten nötig machen und nach ihrem Verständnis "legitimieren"?

    Ein großes Thema für diese kleine Box hier..

    Gruß
    Fabian

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  8. Wollen wir hoffen, daß dieses hübsche Land irgendwann Frieden findet.

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