Offen

In einer Erdnussschale trieb ein Mädchen verunsichert einen Fluss entlang. Es setzte sich hinein um zu entkommen. In ihrem mutigen Ich merkte sie jedoch unvermittelt ein Gefühl der Angst vor dem Wanken, während sich die Schale auf dem Wasser in unberechenbaren Bewegungen verfing. Sie hielt sich fest an den Fasern ihres gewählten Bootes mit einer wachsenden tiefen Angst vor dem Ertrinken und holte mehrmals mit kräftigen Atemzügen Luft, um gegen die plätschernde Bedrohung gewappnet zu sein.
Sie war das erste Mal auf dem Wasser, doch auch froh es gewagt zu haben. Wenngleich sich ihre Augen, beim Anblick des nicht enden wollenden Flusses, befeuchteten. Sie wollte entkommen. Dabei war es egal wenn das Wasser sie verschluckt. Der Atem war ihr nicht wichtig. Ausser jetzt in diesem Moment, nachdem sie sich in ihre gewählte Erdnussschale gesetzt hatte. Auf der Flucht vor dem Boden.

© by Fabian

3 Kommentare:

  1. Es ist ein beglückendes Gefühl, ein Wagnis gemeistert zu haben. Doch ist auch in dieser Situation der reflexartige Wille zum (Über)leben mächtiger als alles andere. Und wenn es nur für einen Moment ist.

    Beste Grüße
    Tasso J.M.

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  2. Man kann ertrinken
    verdursten, verhungern

    Man kann sich nicht entatmen.

    Das lässt der Körper nicht zu.

    Ein gelungener Text, Fabian!

    LG
    ELsa

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  3. Danke Euch für die interessanten Kommentare!!

    Schöne Grüße
    Fabian

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